Am 5. November 2022 wird die international bekannte Umweltschützerin, Ökofeministin, Globalisierungskritikerin und Wissenschaftlerin Vandana Shiva 70 Jahre alt.

Gratulieren Sie ihr gerne, indem Sie unter diesem Beitrag einen Kommentar verfassen.

Vandanji, wie Ela, die Enkelin von Gandhi, sie liebevoll nennt, wurde vor 70 Jahren im Doon-Tal am Fuße des Himalaya im hohen Norden Indiens geboren. Die Liebe zur Erde und die Wertschätzung der Natur und ihrer Gaben wurden ihr durch die Arbeit ihres Vaters mit in die Wiege gelegt. In ihrer Autobiographie »Terra Viva« erzählt sie:

»Als ich klein war, gab es im Himalaya nur sehr wenige Straßen, so dass wir die meisten unserer Reisen zu Fuß oder auf dem Pferderücken zurücklegten. Als Waldschutzbeauftragter war es die Aufgabe meines Vaters, die Wälder zu inspizieren, zu bewirtschaften und zu pflegen. In unseren Ferien begleiteten wir ihn immer auf seinen Rundwanderungen. (…) Wir lebten wie Nomaden, weit weg von den Städten inmitten der reichen Fülle des Waldes. Diese Erfahrung hat meine Einstellung zu Reichtum und Armut maßgeblich beeinflusst; für mich waren die Wälder meiner Kindheit Quelle von Reichtum und Schönheit, Vielfalt und Frieden.«

Vandanas liberales Elternhaus ermöglichte es ihr, sich frei zu entwickeln und den Lebensweg einzuschlagen, den ihr Herz ihr vorgab: den Schutz der Erde und ihrer Lebewesen, von den Bäuerinnen, ihren Freundinnen, bis zu den Wäldern und Flüssen und der gesamten Artenvielfalt dieses Planeten.

»Wir sind ganz und gar als Freigeister aufgewachsen – auf der Suche nach unserer Persönlichkeit, unbelastet vom Druck der Kaste, der Religion oder der Geschlechteridentität, und unsere Eltern haben alles getan, um den Rahmen für diese Freiheit zu schaffen, die ich so sehr schätze und die ich in allem, was ich tue, so vehement verteidige.«

Diese Freiheit ist das große Geschenk, das uns Vandana Shiva mit ihrem Lebenswerk macht: die Realisation, dass wir autonome und selbstbestimmte Wesen sind, die bewusst und frei Entscheidungen treffen und dadurch in Verantwortung und Liebe unsere Welt mitgestalten können. Sie hat uns vorgelebt, dass durch Wille und Engagement sprichwörtlich Berge versetzt werden können. Denn nichts anderes ist es, wenn mächtige multinationale Konzerne gezwungen werden, milliardenschwere Patente auf Leben zurückzunehmen oder gewinnbringende Fabriken mit verheerenden ökologischen und sozialen Folgen zu schließen, wie damals das Coca-Cola-Werk im indischen Plachimada.

Ihre Botschaft ist die quantenphysikalische und zutiefst bewegende Erkenntnis, dass alle Grenzen und Korsette, die uns die Moderne auferlegt hat, durch uns selber gesprengt werden können, indem wir uns erinnern, dass wir ein Teil des großen Ganzen sind – niemals getrennt und immer verbunden im Netzwerk des Lebens. »Die Natur hat Kräfte. Wir haben Kräfte« sagt sie in einem ihrer Blog-Artikel, in denen sie regelmäßig ihre Gedanken zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen niederschreibt. Und wenn wir unsere Kräfte als Erdenbürger bündeln, wird eine Kraft entstehen, die durch nichts aufzuhalten ist.

Danke Vandana Shiva, für all die Inspiration, Anleitung und Ermutigung, niemals aufzugeben und immer für das zu kämpfen, was uns am Herzen liegt. Alles Gute zum 70. Geburtstag!

Wir laden alle Leserinnen und Leser dazu ein, selbst einen kurzen Geburtstags-Gruß unter diesem Beitrag zu hinterlassen.

Für mehr Inspiration lesen Sie die Autobiographie von Vandana Shiva »Terra Viva – Mein Leben für eine lebendige Erde«, die soeben pünktlich kurz vor ihrem 70. Geburtstag auf deutsch erschienen ist.

Ab 1. Dezember ist ihr Lebenswerk auch im Kino zu sehen: In großartigen Bildern von historischen und auch leisen persönlichen Momenten sowie mit Beiträgen von bekannten Umweltaktivisten und Wegbegleitern wie Lionel Astruc, André Leu und Ronnie Cummins feiert der Dokumentarfilm »Vandana Shiva – Ein Leben für die Erde« ihr Leben und Schaffen. Alle Kino-Termine finden Sie hier.

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