Fragmente vom fünften »World Organic Forum« in Kirchberg/Jagst, 27.-30. Juni 2022
Was machen die indische Physikerin und Aktivistin Vandana Shiva, die Präsidentin von Ecoropa (Europäisches Netzwerk für ökologische Reflektion und Aktion) und u.a. Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des gen-ethischen Netzwerks Christine von Weizsäcker, und der ghanaischer König Nana Amoatia Ofori Panin Okyenhene in Kirchberg/Jagst? Sie besuchen das »5. World Organic Forum« (Welt-Forum für organische Landwirtschaft) im »Haus der Bauern« im Schloss Kirchberg.
Und was mache ich dort? Als ausgebildete ökologische Gemüsegärtnerin und Permakultur-Designerin, als Dorfbewohnerin und vor allem als lebenslange Esserin, ist mir die Lebenswichtigkeit und die Arbeit, die mit dem Nahrungsmittelanbau verbunden ist, sehr bewusst.
Die Agrarindustrie und industrielle Landwirtschaft mit ihren Natur- und Menschenrechtsverletzungen sehe ich als eine große Gefahr für die Ernährungssicherheit und ein würdevolles Leben lokaler Gemeinschaften, sowie für ökologische Systeme und das Weltklima an. Angesichts der Klimakrise sorge ich mich sehr um die Welternährung, insbesondere auch um die Subsistenz-Bäuer*innen im Globalen Süden und der allgemein weiter fortschreitenden Abhängigkeit von der Agrarindustrie. Wie zerbrechlich unser Ernährungssystem ist, zeigen die Hungersnöte in Ostafrika im Zusammenhang mit der Klimakrise und dem Ukrainekrieg. Ökologische, nichtindustrielle Landwirtschaft global zu fördern und zu fordern ist daher m.E. ein dringliches Gebot der Stunde.