Vandana Shiva ist Mitbegründerin des World Future Council und wurde 1993 mit dem »Alternativen Nobelpreis«, dem Right Livelihood Award ausgezeichnet. In ihrem Wirken geht es ihr darum, »…das Leben im Geist der Liebe zu verteidigen und die Freiheit im Geist des Widerstands gegen die Unfreiheit.« Die Autorin unterscheidet in ihrem Buch zwischen der Oikonomia als Kunst des Haushaltens, wobei dabei Wirtschaft auf die lebensspendenden Prozesse und Abläufe in der Naturund der Gesellschaft ausgerichtet ist, und der »Chrematistik«. Letztere sei die Kunst des Geldmachens und der Kapitalanhäufung, die auf der unbegrenzten Aneignung von Ressourcen der Natur und des Reichtums beruhe, der von Bauern, Arbeitern und Frauen geschaffen wurde. Modernes Wirtschaften sei auf die Produktion von Geld durch die Geldmaschine reduziert worden. Diese Enge im Konstrukt der Wirtschaft führe zu einer rücksichtslosen Entnahme von natürlichen und menschlichen Ressourcen und erhöhe die Kommerzialisierung zu einer neuen Religion.
Bücher für den Wandel: »Wahre Wirtschaft«
19. Nov 2022 | Buchrezensionen Wahre Wirtschaft